Haushaltsrede 2025 Roding

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Kolleg*innen,

es ist nicht unsere Aufgabe die Zukunft vorher zu sagen, sondern gut auf sie vorbereitet zu sein – dieses Zitat des griechischen Staatsmanns Perikles bringt es auf den Punkt, worüber wir heute sprechen. Unser Haushalt ist mehr als nur Zahlen auf dem Papier. Er ist ein Spiegel unserer Werte, unserer Prioritäten und unserer Visionen für die Zukunft unserer Gemeinde.

Lassen Sie mich zunächst das Positive hervorheben: Ich begrüße ausdrücklich die Investitionen in den Bau der Kindertagesstätten und der Feuerwehrhäuser sowie in das anstehende Großprojekt mit dem Neubau der Grundschule. Diese Maßnahmen sind wichtige Schritte für die Bildung unserer Kinder und die Sicherheit aller Bürger*innen. Auch der geplante Schuldenabbau auf unter 10 Millionen Euro bis zum Jahresende ist ein Zeichen verantwortungsvoller Haushaltspolitik.

Doch bei allem Lob müssen wir auch kritisch hinterfragen: Reicht das, was wir tun, wirklich
aus? Ist es genug für die Herausforderungen, vor denen wir stehen?

Ich muss leider feststellen: Nein, es ist nicht genug. Denn in einem entscheidenden Bereich bleiben wir weit hinter dem Notwendigen zurück – beim Klimaschutz und der Klimafolgenanpassung. Die Investition in das Ökokonto allein wird nicht ausreichen, um unseren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Das Ökokonto könnte ein wichtiger Schritt sein. Aber es ist wenn dann eben nur ein Schritt auf einem langen Weg. Wir brauchen ein umfassendes Konzept für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in unserer Gemeinde. Das bedeutet mehr Investitionen in erneuerbare Energien, in energieeffiziente Gebäude, in nachhaltige Mobilität und in Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Ja, solche Investitionen kosten Geld. Aber sie sind Investitionen in unsere Zukunft, in die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Und sie werden sich langfristig auszahlen – nicht nur finanziell, sondern auch in Form von Lebensqualität, Gesundheit und einer intakten Umwelt. Es wäre an der Zeit, erneut über das Starkregenmanagement nachzudenken, gerade angesichts der Tatsache, dass der Hochwasserschutz in Mitterdorf in weite Ferne gerückt ist. Unsere Grünanlagen sollten klimagerecht umgebaut werden – würden die Bäume in der Stadt Schatten spenden, würde das die Aufenthaltsqualität im Sommer erheblich erhöhen. Außerdem ist es an der Zeit, die Blumenbeete in der Stadt so zu bepflanzen, dass der Stadtbauhof nicht täglich zum gießen fahren muss.

Liebe Kolleg*innen, wir stehen an einem Wendepunkt. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, werden die Welt von morgen prägen. Lasst uns mutig sein und über den Tellerrand hinausschauen. Lasst uns einen Haushalt gestalten, der nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse erfüllt, sondern auch die Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellt.

Ich rufe Sie alle auf: Lassen Sie uns zukünftig gemeinsam an einem Haushalt arbeiten, der Bildung, Sicherheit UND Klimaschutz als gleichwertige Prioritäten behandelt. Lassen Sie uns eine Vision entwickeln von einer Stadt, die nicht nur lebenswert ist, sondern auch zukunftsfähig. Eine Stadt, auf die unsere Kinder und Enkelkinder stolz sein können.

Denn am Ende geht es um mehr als nur Zahlen. Es geht um die Welt, die wir den kommenden Generationen hinterlassen. Lassen Sie uns diese Verantwortung ernst nehmen und heute die richtigen Entscheidungen treffen.

Vielen Dank.