LKW-Maut ist zu wenig
LKW-Maut wird allein nicht helfen
Selbstverständlich freut die neue LKW-Maut auf Bundesstraßen nicht jeden, aber vielleicht hält sie die nächste große LKW-Welle vom Landkreis Cham ab. Aber nur woandershin, das kann es auch nicht sein.
Sechs Jahre Baustelle an der A3 bei Regensburg machen unseren Landkreis noch attraktiver als LKW-Ausweichroute.
Dazu drei Beispiele:
- Straubing-Waidhaus fährt man aktuell 95km mautfrei und 28km kürzer über die B20/B22 als nur über die Autobahn.
- Straubing-Schwandorf ist über Cham 8km kürzer und spart 77 Mautkilometer.
- Auch Pilsen-Regensburg ist über Cham 10% kürzer als über die Autobahn und augenblicklich fast mautfrei.
Jede Ausbaumaßnahme an unseren Bundesstraßen bringt uns da noch mehr LKWs. Wer nicht im Regensburger Stau stehen will mit seinem LKW, der fährt auch trotz der neuen Bundesstraßenmaut ab 1.Juli bestimmt noch gerne über Cham.
Wenn sich jetzt ein hiesiger Spediteur überlegt, wie er Umwege und Leerfahrten auch auf Bundesstraßen reduziert, dann ist dies ein kleiner positiver Effekt der neuen kilometerabhängigen Maut. Und wer sollte die Schäden an Umwelt und Straßen denn am ehesten bezahlen? Richtig – der, der sie kaputt macht.
Beklagenswert ist nicht, dass der Verursacher etwas zahlen muss, sondern dass die Alternative Bahn seit Jahrzehnten für den Güterverkehr vernachlässigt worden ist. Weniger nervende LKWs gibt es nur mit mehr elektrifizierten Gleisen. Ein Plus an Klimaschutz und bessere Luft gibt es dazu noch obendrein. Mit noch mehr Straße baut man keine Zukunft mehr!